Eine in potentiostatischer Technik übliche Arbeitsweise besteht darin, daß man das Ruhepotential der Arbeitselektrode mißt, dieses Potential dann als Startpotential für die Messung einstellt und in potentiostatischer Steuerung von diesem Potential ausgehend in anodischer wie in kathodischer Richtung den Bereich ausmißt, den man als linearen Bereich der Strom - Potentialkurve akzeptiert. Üblicherweise kann dies für den Bereich ± 30 mV um das Ruhepotential als gegeben gelten. Im Zweifelsfall wird man experimentell bestimmen, ob die Geradennäherung für den gewählten Potentialbereich noch akzeptabel ist.
Unter bestimmten Umständen dürfen Sie jedoch eine einfachere Methode anwenden. Das ist möglich, wenn Sie voraussetzen dürfen, daß zwei gleichartige Arbeitselektroden zumindest nahezu potentialgleich bleiben. (Das gilt z.B. dann nicht, wenn an einer Elektrode Lokalkorrosion eintreten kann!). Solange Sie Potentialgleichheit annehmen dürfen, verbinden Sie die eine Arbeitselektrode mit dem Arbeitselektrodenanschluß, die andere wird gleichzeitig an CE und RE des Potentiostaten angeschlossen. Mit der eingebauten Sollspannungsquelle können Sie jetzt sehr einfach polarisieren, indem Sie z.B. 10 mV einstellen und mit dem Polaritätsschalter von - 10 mV auf 0 mV und + 10 mV umschalten. Die Schaltung entspricht wiederum der in Bild 3. Wenn beide Elektroden die gleiche Fläche haben und aus artgleichem Material bestehen, ist der Polarisationswiderstand einer Elektrode genau ½ R, da Sie die Polarisationswiderstände von außen nur gemeinsam erfassen können.
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